Von Montag, dem 17. bis Donnerstag, dem 19. April 2018 war unsere Landesgeschäftsführerin Oriane Petit bei einer Fortbildung über Moderation grenzüberschreitender Bürgerdialoge in Vukovar, Kroatien. Diese Fortbildung wurde von folgendem Konsortium organisiert: dem Euro Institut Kehl, dem Europahaus Vukovar, dem Europa Zentrum Baden-Württemberg und dem PRONI Centre for Social Education. Ziel dieser Fortbildung war, Akteure der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit aus Deutschland, Ungarn, Serbien und Kroatien zusammen zu bringen, um sie als Multiplikatoren für die Organisation zukünftiger grenzüberschreitender Bürgerdialoge auszubilden.

Die Fortbildung fand in Vukovar an der Grenzezu Serbien statt. Diese Stadt war von August bis November 1991 im Krieg gegen Truppen der jugoslawischen Volksarmee und wurde dadurch sehr zerstört. Die Versöhnung der kroatischen und serbischen Völker wurde politisch zwar besiegelt, aber zwischen den Bevölkerungen besteht heute, fast dreißig Jahre nach dem Ende des Konflikts, immer noch eine starke Feindschaft. Beide Länder kooperieren wenig miteinander. Kroatien ist 2013 der Europäischen Union beigetreten, Serbien hat seit 2012 den Status eines Beitrittskandidaten. Das Projekt Unfolding the Danube Hub warb Vertreter der Zivilgesellschaft und aus Gemeinden aus Kroatien, Serbien und Ungarn an, damit sie gemeinsam einen grenzüberschreitenden Bürgerdialog in Vukovar organisieren, um die Zusammenarbeit in diesem Drei-Länder-Eck zu verbessern. Deutsche Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen, sowie die JEF BW, wurden eingeladen, um über ihre Erfahrungen grenzüberschreitender Projekte (zum Beispiel mit Frankreich oder der Schweiz) zu berichten.

Ein wichtiger Bestandteil der Fortbildung war die Vorstellung von zwei Initiativen im Bereich Jugendarbeit, die in Kroatien stattgefunden haben. Goran Jelenic von PRONI Centre for Social Education erzählte, wie wichtig es ist, dass sich die Kinder der Nachbachländer treffen, um das gegenseitige Kennenlernen zu fördern. So entsteht eine dauerhafte Verständigung zwischen den Völkern.

Die Fortbildung wurde durch ein Treffen mit Frau Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg im Stadtmuseum fortgesetzt. Zum Schluss fand noch eine Diskussion mit dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann statt.

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