Ehrenamt braucht mehr als formelle Dankesworte!
Für uns als JEF ist nicht nur heute, sondern täglich ein Tag des Ehrenamts.
Ehrenamtliche haben in unserer Gesellschaft längst wichtige Arbeit übernommen, die eigentlich Aufgabe staatlicher Einrichtungen und Politik wäre. Ehrenamtliche schließen diese Lücken durch viele Stunden freiwilliger Arbeit und bekommen oftmals nicht mehr als formelle Dankesworte oder eine jährliche Weihnachtskarte. Doch es braucht mehr als das! Denn ohne Ehrenamtliche würden vielerorts gesellschaftliche und soziale Strukturen zusammenbrechen.
Als komplett ehrenamtlicher Verein sind wir unfassbar dankbar, was unsere Mitglieder tagtäglich in ihren Kreisverbänden neben Studium, Vollzeitjob und Privatleben auf die Beine stellen. Wir opfern täglich Stunden unserer Freizeit, skippen Vorlesungen, machen Minusstunden im Job, schieben Nachtschichten und verzichten auf Schlaf, um den JEF-Workload und die Termine zu stemmen. Kurzum: wir setzen uns mit Herzblut und einer enormen intrinsischen Motivation für ein demokratisches und vereintes Europa ein.
Durch die JEF finden wir alle ein Ventil und eine soziale Plattform, um in den krisengebeutelten Zeiten Hoffnung zu schöpfen, nicht allein mit unserer Ohnmacht zu sein und das Gefühl zu haben, dennoch etwas bewirken zu können. Bei uns entstehen neue Freundschaften und ein Safe Space für junge Menschen, die sich für ein demokratisches Europa und einen sachlichen politischen Diskurs einsetzen wollen. Die JEF gibt Möglichkeiten, sich persönlich weiterzuentwickeln, viel zu lernen und einfach mal ganz pragmatisch eigene Ideen in die Tat umzusetzen. Wir gestalten Europa aktiv mit.
Doch um ernsthaft etwas mit unseren Aktionen verändern zu können, braucht es starke Bündnisse und Partner, die uns unterstützen, uns einbeziehen und unsere Arbeit auf eine höhere Ebene heben. Es braucht Rahmenbedingungen, die unsere Arbeit wirkungsvoll und sichtbar machen und die verhindern, dass Ehrenamtliche ausbrennen, wenig Schlaf und Dauerstress ausgesetzt sind und zwischen Arbeit, Privatleben und Ehrenamts-Job jonglieren müssen, ohne wirkliche Zeit für sich selbst zu haben.
Es braucht:
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- Mehr Anerkennung und Wertschätzung gegenüber der Lebensrealität und zeitlichen Verfügbarkeit von Ehrenamtlichen z.B. bei Terminvereinbarungen,
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- Hauptamt muss Ehrenamt unterstützen und sichtbarer machen und nicht verdrängen oder ersetzen
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- Hauptamt muss Ehrenamt als Partner auf Augenhöhe wahrnehmen
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- Mehr Verständnis für Arbeitsweisen, Strukturen und Fluktuation im Ehrenamt
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- Besseren Zugang zu Bildungsurlaub in BW
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- Flächendeckende Einführung der Ehrenamtskarte in BW: echte Wertschätzung anstatt Ausreden zur Finanzierung
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- Mehr Finanzierung des Alltagsgeschäfts anstatt einseitiger Fokus auf Projektförderungen
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- Bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf und mehr Anreize für Arbeitgeber
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- Niederschwellige kleinere Finanzierungstöpfe statt bürokratische Großprojekte
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- Wahre Beteiligung, die etwas bewirken kann: Selbstwirksamkeit muss erfahrbar sein
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- Ideen junger Menschen ernst nehmen und ernsthaft deren Umsetzung prüfen
Du hast beruflich mit Ehrenamt zu tun? Das kannst du konkret tun, um Ehrenamt zu wertschätzen:
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- Ehrenamtliche namentlich nennen und Danke sagen
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- Ehrenamtlichen ein offenes Ohr und Gehör schenken
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- Fahrtkosten von Ehrenamtlichen übernehmen
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- Engagement sichtbar machen: Verlinken & Nennen auf Social Media, Homepage, Pressemitteilungen
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- Bei Themenüberschneidungen für ehrenamtliche Organisationen Werbung machen: neue Mitglieder werben
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- Ehrenamtliche ein Essen oder Vergünstigungen spendieren
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- Ehrenamtliche zu Wort kommen lassen: Podien, Vorträge, Veranstaltungen
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- Dich für die Einführung der Ehrenamtskarte in deiner Stadt einsetzen
Mehr Ideen gibt es auch bei „The Länd of young Ehrenamt“ des LRJ BW!
Danke an alle, die jeden Tag ihre Zeit, Energie und Herzblut für die JEF geben! Ihr seid großartig.