Im Rahmen der Zusammenarbeit der „Vier Motoren für Europa“ – Baden-Württemberg, Katalonien, Auvergne-Rhône-Alpes und Lombardei – organisierte JEF Baden-Württemberg eine einwöchige Bildungsreise nach Barcelona. Ziel war es, jungen Erwachsenen einen fundierten Einblick in politische und kulturelle Strukturen Kataloniens zu ermöglichen sowie europäisches Bewusstsein und interregionale Vernetzung zu fördern.
Die Reise fand mit zwanzig Teilnehmenden statt und wurde in der Organisation durch das Staatsministerium Baden-Württemberg unterstützt. Das Programm wurde bewusst über einen klassischen Städtetrip hinaus konzipiert, mit dem Schwerpunkt auf politischer Bildung, europäischer Integration und kulturellem Verständnis. Direkt am Ankunftstag erfolgte eine Stadtführung durch das gotische Viertel Barcelonas zur Vermittlung grundlegender historischer und stadtpolitischer Entwicklungen. Bereits am Abend fand ein Austausch mit der katalanischen JEF-Sektion statt, der der zivilgesellschaftlichen Vernetzung diente. Am folgenden Tag besuchten die Teilnehmenden das katalanische Regionalparlament und führten dort ein Gespräch mit Alberto Bondesio Martínez, Abgeordneter der Regierungspartei PSC. Inhaltlich ging es um die Entwicklung der katalanischen Politik, das Verhältnis der Region zur EU sowie politische Parallelen zu Deutschland. Anschließend stand ein Besuch des Park Güell auf dem Programm, um einen kulturellen Bezug zur städtischen Identität herzustellen.
Am dritten Tag wurde mit der Besichtigung der Sagrada Familia ein weiterer zentraler kultureller Aspekt Barcelonas berücksichtigt. Im Anschluss fand ein Gespräch mit einer Vertreterin des katalanischen Außenministeriums statt. Thematisiert wurden insbesondere die europäische Ausrichtung der Regionalregierung, ihre Beteiligung an EU-Initiativen sowie die Rolle Kataloniens im europäischen Kontext. Am letzten Tag trafen sich die Teilnehmenden mit dem stellvertretenden Generalkonsul Deutschlands in Barcelona. Der Austausch konzentrierte sich auf die deutsch-spanischen Beziehungen, europapolitische Fragestellungen, Erfahrungen während der Pandemie sowie diplomatische Praxis. Zum Abschluss der Reise wurde der Montjuïc besichtigt, inklusive Castell de Montjuïc, Palau Nacional sowie dem Gelände der Olympischen Spiele 1992 und der Weltausstellung 1929.
Die Bildungsreise ermöglichte den Teilnehmenden eine intensive Auseinandersetzung mit europäischer Politik auf regionaler Ebene, förderte das Verständnis für kulturelle Vielfalt innerhalb Europas und trug zur Stärkung des europäischen Engagements junger Menschen in Baden-Württemberg bei. Die zwanzig Teilnehmenden waren zwischen 18 und 28 Jahre alt, überwiegend Studierende oder junge Berufstätige mit politischem Interesse und ehrenamtlichem Engagement. Die Rückmeldungen nach der Reise waren sehr positiv, insbesondere in Bezug auf die politischen Gespräche, die hohe inhaltliche Dichte des Programms sowie die Möglichkeit zur Vernetzung mit Akteur:innen vor Ort.
